Du Simelibärg à la Singine

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[Translate to Francais:] Blick vom Guggisberg auf die Sense, die sich nach jedem Hochwasser neue Wege bahnt.

En Suisse alémanique, les enfants ont presque tous et toutes appris la chanson «S’Vreneli ab em Guggisberg». Allons marcher dans le décor qui l’a inspirée et admirer la Singine toute proche. La rivière la plus sauvage de Suisse accueille castors, chamois et oiseaux des falaises.

Vreneli ist überall

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Geschichte stimmt, ist gross. So findet man in den Pfarrbüchern tatsächlich einen Eintrag, der auf Hans-Joggeli schliessen lässt. 92 Jahre alt soll er geworden sein. Dies alles lässt sich im Vreneli-Museum nachlesen, das 1998 entstand. Es ist gleichzeitig auch ein Wohnmuseum und zeigt neben alltäglichen Gegenständen und neuerdings einer Trachtenpuppen-Sammlung das gesamte Interieur der letzten Bewohnerin Rosina Glaus.
Im Vreneli-Dorf – wie die Guggisberger ihren Ort stolz nennen – stösst man immer wieder auf die traurige Liebesgeschichte. Nicht nur im Wappen ist das Vreneli verewigt, auch eine Statue schmückt den Brunnen vor dem Museum, und in der reformierten Kirche hat Max Brunner das Schicksal vom Vreneli und vom Hans-Joggeli in einem farbigen Kirchenfenster dargestellt. 

Der wildeste Fluss der Schweiz

Natürlich darf auch ein Vreneli-Weg nicht fehlen. Wir aber haben ein anderes Ziel für unsere nächste Wanderung: Von Guggisberg entlang der wilden Sense bis nach Plaffeien. Dazu nehmen wir den direkten Wanderweg, der teilweise auf dem Vreneli-Weg verläuft. Ab dem Dorf geht es zuerst Richtung Willemannsacker über Wiesen und an Waldrändern und einsamen Höfen vorbei. Bald schon gelangt man auf einen Waldweg. Ab Hattenmatt führt der Wanderweg leider mehrheitlich über Asphalt, kurz vor der Guggersbachbrugg auch entlang der Hauptstrasse. Doch ennet der Brücke erwartet uns wieder ein angenehmer Naturweg. Hier treffen wir auf Stefan Steuri, Ranger im Naturpark Gantrisch, der uns ein Stück begleitet. Kurz nach der Kläranlage wird es richtig wild und wir befinden uns mitten in einer natürlichen Auenlandschaft mit Weiden und der mäandernden Sense. «Die Sense ist wohl der wildeste Fluss der Schweiz», meint Steuri stolz. «Nach einem Hochwasser sieht hier alles wieder ganz anders aus.»
Zum Glück haben wir prächtiges Wanderwetter erwischt. Dennoch sieht man gut, wie die Natur hier arbeitet – und die Tiere. Wir stehen plötzlich vor einer kleinen gestauten Wasserfläche. «Das war der Biber», erklärt der Ranger und zeigt auf die angeknabberten Baumstrünke. «Das Sense-Gebiet ist ein Paradies für den Biber, hier kann er stauen und wüten, wie er will – und tut dadurch erst noch viel Gutes für die Biodiversität.» 

Ein schöner Umweg

Kurz verlassen wir den Wanderweg und gehen ein paar Schritte in die Ebene, wo der Laubbach und der Dütschbach in die Sense fliessen. Dazu überqueren wir ein paar Furten, bahnen uns einen Weg durch die Weidensträucher und gelangen zum Hauptfluss, der gerade nicht sehr viel Wasser führt. Steuri packt den Feldstecher aus und guckt Richtung Felswand, wo ein guter Platz für nistende Felsenbrüter wie Wanderfalken, Felsenschwalben oder Kolkraben sein könnte. Das Sense-Gebiet, das seit 1966 unter Naturschutz steht, beherbergt eine hohe Artenvielfalt.
Um wieder auf den Wanderweg zu gelangen, müssen wir uns durch stachelige Büsche kämpfen. Doch der Ranger kennt sich aus und schon bald sind wir wieder auf dem offiziellen Weg. Nur leider können wir die geplante Route entlang der Sense nicht fortsetzen. Ein kürzliches Unwetter hat den Wanderweg unpassierbar gemacht, sodass wir bei Füllmattli durch den Campingplatz geführt werden. Doch der Umweg hat auch sein Gutes: Wir kommen dafür am Dütschbach-Wasserfall vorbei, der romantisch über den Felsen plätschert. So können wir uns in der Gischt gleich etwas erfrischen, bevor wir das Ziel in Plaffeien erreichen. Ein letzter Blick zurück hinauf nach Guggisberg – und schon dreht der berühmte Ohrwurm wieder.
 

Silvia Schaub ist freie Journalistin und Autorin. Das Reisefieber packt sie immer wieder – manchmal in ferne Länder, oft aber auch gleich um die Ecke. 
 

Praktische Informationen

Anreise: Per Zug von Bern nach Schwarzenburg und weiter mit dem Postauto 612 bis Guggisberg Post.
Wanderzeit: aufs Guggershörnli 1 Stunde hin und zurück; von Guggisberg nach Plaffeien 1 Stunde 35 Minuten.
Vreneli-Museum: Führungen und Besichtigungen nur auf Voranmeldung, Tel. 031 735 53 47 oder www.vreneli-museum.ch.
Unterkunft/Restaurant: Hotel-Restaurant Sternen, www.sternen-guggisberg.ch.
www.guggisberg-tourismus.ch
www.gantrisch.ch
www.wwf.ch/de/projekte/wildfluss-par-excellence-die-sense

Simes Hans-Joggeli, l’amoureux de Vreneli dans la chanson, a certainement vécu dans l’une de ces fermes à l’ombre du Guggisberg. Si l’on ignore précisément laquelle, on sait en revanche qu’elle se trouve dans le hameau de Walehus – du moins est-ce ce que nous a affirmé Theres Aebischer un peu plus tôt au musée Vreneli. L’héroïne de l’histoire a passé beaucoup de temps à chercher son bien-aimé dans la montagne. 
Nous voilà donc en plein décor de la fameuse chanson populaire suisse «S’Vreneli ab em Guggisberg», en l’occurrence au sommet du Guggershörnli, ou «Simelibärg» dans les paroles. Après en avoir courageusement gravi les escaliers, on savoure une très belle vue sur le pays de Vreneli. Une grosse demiheure suffit pour atteindre la plateforme panoramique depuis le village de Guggisberg, à plus de 1100 mètres d’altitude. La montée est abrupte, mais pas insurmontable. Après les 140 marches aménagées au pied du Guggershorn, la dernière portion du sentier zigzague dans la forêt.

Célèbre même en Amérique

Vreneli attire beaucoup de touristes dans le village, situé au coeur du parc naturel du Gantrisch. Au restaurant «Sternen», pendant que nous mangeons une assiette Vreneli, un car déverse plusieurs dizaines de retraité·es. «Des gens viennent parfois même d’Amérique. Et pas seulement à cause de la chanson», glisse Theres Aebischer, bénévole au musée du village. Beaucoup de «Guggisberger » ont émigré dès le début du 18e siècle, alors que la région était très pauvre. Le registre de ce grand village de 1550 âmes recense aujourd’hui 15 000 expatrié·es.
Son mariage a ramené Theres Aebischer dans son village natal. Et si elle s’y plaît, Vreneli y est pour quelque chose. «La chanson me touche encore beaucoup», confie-t-elle. Elle aime autant la version originale que les reprises de Steff la Cheffe ou de Stephan Eicher. Et de nous raconter l’histoire d’amour tragique qui s’est déroulée vers 1670 et a inspiré la chanson.
Orpheline de son père, Vreneli a pour tuteur le président de la commune, qui veut la marier à son fils. Or, la promise est amoureuse de Simes Hans-Joggeli. Vexé, le fils provoque une bagarre avec son rival, mais finit à terre. Hans-Joggeli, persuadé d’avoir occis son adversaire, s’enfuit en France où il s’enrôle comme mercenaire. Le fils du président de commune survit, mais la honte le dissuade de parler à quiconque de la bagarre. Vreneli attend donc son bien-aimé en vain et, malade de chagrin, finit par mourir jeune.

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