Et si on prenait l’apéro à Sienne?

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En Toscane, nature et culture s’unissent pour créer de véritables oeuvres d’art.

Dans l’édition 1/2020, nous vous contions la bourgade de Radda in Chianti et d’exquises randonnées aux alentours. Il ne faut pas manquer d’évoquer aussi Volpaia, Vertine, Gaiole et Greve – savant mélange de nature toscane sauvage et de patrimoine de l’UNESCO.

Die Tour fürs perfekte Ferienfoto

Letztes Mal erweiterten wir die im Rother-Wanderführer vorgeschlagene Rundtour um Radda Richtung Süden. Diesmal tun wir es westwärts, indem wir das Landgut Vistarenni ansteuern. Perfekt symmetrisch laufen die Rebzeilen den steilen Hang hoch auf den Prunkbau zu. Wer umgekehrt vorzeigen will, wie schön Radda in die Chianti-Hügel eingebettet ist, zückt etwas oberhalb von Vistarenni den Fotoapparat. Romantiker tun’s im Abendlicht. Unser Weg dorthin – auf der Karte mit D02 markiert – verläuft durch einen üppig grünen Mischwald, den die Vogelwelt im Frühling zu ihrer Opernbühne macht: Fünf, sechs verschiedene Stimmen können wir identifizieren, ein Dutzend oder mehr wären es wohl. Unweit davon ist übrigens auch die Nachtigall zu Hause.
Hoffentlich ist inzwischen auch die nette Bar beim Schloss Vertine wieder offen. Zu dieser aufwändig renovierten kleinen Siedlung gelangt man von Vistarenni in einer knappen Stunde via S. Donato in Perano. Von dort wären wir entlang der riesigen Baustelle für einen neuen Rebberg zur Strasse hinuntergegangen, um wieder in den Wanderweg 32 einzubiegen. Der hat uns nun von Vistarenni direkt hierhin geführt. Auf der andern Talseite steigt er sanft bis Valimaggio an, wo uns dann die Wanderführer-Route wieder hat. Die Gehzeit, ohne Abstecher nach Vertine, beträgt gut drei Stunden.
Den erwanderten Hunger stillen die von David servierten «Pici all’Aglione», adipöse Spaghetti mit einer Sauce, die im Wesentlichen aus einem «Slow Food»-geadelten Knoblauch aus dem Val di Chiana bei Montepulciano besteht: an Schlichtheit nicht zu überbieten und an Geschmack und Güte erst recht nicht. Was Kulturstätten und Kunstwerke angeht, kann das Chianti mit Florenz und Co. nicht mithalten, bei der Kochkunst hingegen sehr wohl.

Die «Strade bianche»: eher Velo-Terrain

Wenn wir schon beim Geniessen sind: Im April 2019 warb die Wochenzeitung «Chianti sette» mit der Schlagzeile «Marsch der 400 für eine pestizidfreie Landwirtschaft». So viele waren trotz Hudelwetter von Radda nach Gaiole gezogen, um gegen die Kontaminierung von Boden und Wasser zu demonstrieren. Gemäss den offiziellen Zahlen im Artikel sind immerhin schon 37 Prozent der Agrarfläche im Chianti biologisch bewirtschaftet – und Bioweine stark im Aufwind. Den allerbesten, der uns unterkam,
Jahrgang 2015, kredenzte uns die Weinbar Porciatti (mit kalter und warmer Küche bis 20 Uhr) im früheren Wehrgang, der eingangs der Via Roma links abgeht.
Für einen Besuch in Gaiole, aus dem der edle Tropfen stammte, oder umliegender Sehenswürdigkeiten wie des Castello di Meleto oder der Abtei Coltibuono empfehlen wir die Miete eines E-Bikes. Dasselbe gilt für Greve mit seinem überwältigenden dreieckigen Marktplatz. Zu wenig Schatten oder zu viel Asphalt oder beides erwartet Wandernde zwischen Radda und dem Hauptort des Chianti – während das Radeln über die dortigen «Strade bianche» das reinste Vergnügen sein muss. Die gut befestigten Kalkschotterstrassen der Gegend sind ja auch Schauplatz berühmter Radrennen.
Mit dem E-Bike ist man von Radda rasch im mittelalterlichen Schatzkästchen Volpaia, wo der Rother-Wanderführer zwei verlockende Rundtouren im Angebot hat. Von jener über den Monte S. Michele, den höchsten Chianti-Hügel, wollten wir auf dem Weg nach Greve die Abstiegsroute im Aufstieg testen. Gefunden haben wir – ungewollt – einen dritten, unmarkierten Weg, quasi eine «Direttissima» (auf der Wanderkarte weiss eingezeichnet). Die Belohnung bestand namentlich in einem Meer von Ginster- und Baumheideblüten und in Begegnungen mit Wildschweinen – einmal gar mit Sichtkontakt.

Wenn denn schon ein Bus fährt …

Da ist noch unser Vorsatz, mal bis S. Sano weiterzugehen (s. Ausgabe 1/2021): Von S. Polo in Rosso wandern wir in weiten Kehren ins Tal der Arbia hinunter, bis zu den Ruinen einer Mühle, und folgen ihrer Auenlandschaft gute zehn Minuten. Dann geht rechtwinklig ein Waldweg links ab (der orange Pfeil «Rientro» weist den Weg Richtung Dievole und Vagliagli). Zunächst etwas steinig und pflotschig, wird unser Pfad immer anmutiger. Nach rund einer Viertelstunde ginge es bei der markierten Verzweigung links nach Ama hoch, auch dies eine empfehlenswerte Route. Die unsere mäandert weiter durch eine traumhafte Macchia, bald ist uns die Himmelsrichtung nicht mehr recht klar. Es raschelt, es plätschert, es zwitschert, daneben lauter Stille und flimmernde mediterrane Luft.
Herausgerissen aus der Idylle werden wir durch ein pompöses Anwesen, in dessen einem Annexgebäude Fitnessgeräte in Reih und Glied stehen, derweil auf dem Fussballplatz ein Mähroboter sinnlose Runden dreht. Wir pfeifen auf beides und trollen nach S. Sano hinüber, direkt in die rustikale Osteria La Grotta della Rana, der eine Vinothek angegliedert ist. Wildsau, Gemüse und Wein bekommen gute Noten. Dass die nicht billige «Käseauswahl » aus vier identischen Stücken Pecorino besteht, schieben wir auf Covid-19. 
Für die Rückkehr (gute 3 Std.; Hinweg 3 ½ Std.) geht man kurz Richtung Lecchi und biegt bald links in den Weg ein, der sich über den Hügelrücken mit seinen vielen Hügelfalten zieht und Aussicht über eine idealtypische Toskana-Kulturlandschaft bietet. Nach Ama mündet er in die Route, die wir letztes Mal begingen. Aber: Kurz nach 15 Uhr fährt werktags ein Bus von S. Sano nach Siena. Dort bleiben bis zum letzten Bus nach Radda gute drei Stunden für Stadtbummel, Apéro und – die Wahl eines Hotels für die Nacht vor der Heimreise. Alles andere wäre ja ein Jammer angesichts dieser Stadt.

Urs Geiser ist Regionalseiten-Redaktor des VCS-Magazins und schliesst nicht aus, auch mal mit dem E-Cinquecento oder der E-Vespa durch die Toskana zu kurven.

Praktische Informationen

Anreise per Bahn: bis Florenz oder Siena.

Busverbindung nach Radda: Mo bis Sa um 7, 13.30 und 17 Uhr ab Florenz (ab Busbahnhof beim Hauptbahnhof S.M.N.) und 7-mal zwischen 7.35 und 19.15 Uhr ab Siena (Bahnhofplatz).

Das Tourismusbüro in Radda: weiss im Zweifelsfall, welcher Bus ab welcher Haltestelle Richtung Florenz bzw. Siena fährt.

Kompass-Wanderkarte: 1:50 000 Firenze, Siena, Chianti, Rother-Wanderführer Toskana Süd.

Unterkunft: www.labottegadigiovannino.it/www.rosshotels.it

Appetizer: www.san-polo.net

Zusatztipp: Apéro(häppchen)bar/Gelateria Lo Sdrucciolo, Via XX Settembre.

Velomiete: div. Angebote im Internet oder vor Ort in Radda (Chianti Live, Via Roma 12).
 

En nous montrant notre chambre, les yeux de Giovannino pétillent de malice lorsqu’il nous remet «l’Informativa», la feuille contenant les directives sanitaires relatives à la pandémie. «Vous avez un quart d’heure pour tout mémoriser, ensuite, je vous questionnerai.» Déjà, l’octogénaire refait la navette entre cuisine et terrasse, en portant correctement le masque et sans s’en plaindre. Ici, dans cette région pourtant durement touchée, les gens semblent prendre les choses avec davantage de philosophie. «Dictature et atteinte aux libertés?» – malgré les lamentations sur le dysfonctionnement de l’État, de Milan à Palerme, un sens profond de l’esprit de communauté fait écho à la solidarité institutionnalisée envers les plus vulnérables.
Cordialité et humour malgré tout sont des qualités que se partagent aussi les enfants de Giovannino, Monica et David, qui ont fait de la «Bottega» qui porte son nom un snack-bar que tant les locaux que les touristes apprécient. Espérons que ce petit commerce saura aussi résister aux deuxième et troisième vagues de la pandémie. Notre logis sans chichi est très agréable. En passant devant la mairie, nous constatons avec étonnement que cette localité campagnarde fait partie de la Toscane, bien que très en marge du célèbre «bastion rouge». Ici, lors des dernières élections régionales, l’alliance de gauche y a battu la droite avec une avance de 3%. En Suisse, de telles contrées seraient largement en mains de l’UDC ou du «Centre».

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