Là où la nature fait son chemin

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Notre coeur balance sur le pont suspendu audessus d’un bras du lac de Montsalvens, qui fait penser à un fjord.

Quand le soleil tape, les gorges de la Jogne offrent leur fraîcheur tout au long d’un itinéraire très varié. Passerelles, escaliers et tunnels ténébreux ouvrent la voie vers un monde féérique.

Hängebrücken und «Fjorde»

 

Zu Beginn führt der Weg vorbei an Wohn- und Ferienhäusern hinunter an den Lac de Montsalvens nach Presqu’Ile, einer idyllischen Halbinsel. Hier müssen wir die erste Hängebrücke überqueren. Es schaukelt ziemlich. Aber alles halb so schlimm, die Brücke führt schliesslich nicht über eine tiefe

Schlucht, sondern eher über einen fjordähnlichen Arm des Lac de Montsalvens. Danach folgt ein schmaler Weg dem See entlang, meist leicht erhöht. Dennoch ist die Sicht auf den Stausee durch Schilf und Gestrüpp oft verdeckt. Schade, dass er nicht näher am Ufer entlangführt. Immerhin können wir zwischendurch einen Blick aufs Wasser erhaschen, wo sich immer wieder Kreise bilden. Wirklich gesehen haben wir aber keinen der Alet, Äschen, Bachforellen und Elritzen, die hier vorkommen sollen. Auch ihnen wird es zu warm sein. Zum Glück ist der Wanderpfad da und dort mit schattenspendenden Bäumen gesäumt.

Trotzdem ziehen wir zügig aus, um bald in die Schlucht einsteigen zu können. Wir haben Glück, ist der Schluchtweg doch eben erst wieder geöffnet worden, nachdem er mehrere Wochen wegen Unwetter gesperrt war. Wir steigen vorsichtig die noch feuchten Treppenstufen hinab und glauben, in eine andere Welt einzutauchen. Die Geräuschkulisse der Hauptstrasse auf den Jaunpass, die uns zuvor begleitet hat, verschwindet plötzlich. Wir hören nur noch das Rauschen des tosenden Jaunbachs. Die Luft ist feucht und angenehm kühl.

 

 

Bizarre Felsformationen

Nun wird’s etwas abenteuerlich. Es ist ein ständiges Hinauf und Hinab. Treppen wechseln sich mit Wegen. Dort, wo es eng und etwas steiler wird, sind aber Holzgeländer angebracht. Gefährlich wird es nie, aber etwas Trittsicherheit ist nicht schlecht. Anfangs führt der Weg noch hoch über der Schlucht dem Hang entlang, dann rückt er allmählich näher ans Wasser. Beides hat seine Reize. Von oben hat man spektakuläre Ausblicke, unten wird’s geradezu märchenhaft, wenn man entlang der bizarren Felsformationen wandert. Je nach Sonneneinfall wirkt das Wasser mal milchig, mal tiefblau. Die verschlungenen Felsverwerfungen geben uns ein Bild davon, wie lange hier die Natur schon gearbeitet haben muss – und es noch immer tut. Denn die beschädigten Holzgeländer zeigen, dass man hier jederzeit auf Steinschlag gefasst sein muss. Auch kleine Wasserfälle treten aus den Felsformationen heraus.
Weil der Weg von der einen Uferseite zur anderen wechselt, zeigt sich die Schlucht immer wieder aus einer neuen Perspektive. Beim Creux des Tines wird es noch etwas enger und wilder. Man staunt, wie sich der Jaunbach seinen Weg durch die Gletschertöpfe gebahnt hat. Wir überqueren Stege, erklimmen Treppen und – was die Schlucht so speziell macht – durchqueren kleine Felsengalerien und stockdunkle Tunnels. Gut beraten ist, wer eine Taschenlampe dabeihat. So sieht man die Wasserpfützen rechtzeitig und kann ihnen ausweichen.
Und dann erwartet uns noch ein weiteres Highlight: ein Wasserfall über drei Kaskaden. Daneben – als hätte ihn eine Waldfee hingezaubert – präsentiert sich uns ein gemütlicher Rastplatz. Perfekt, denn unsere Mägen haben schon länger geknurrt und eine Pause gewünscht. Also packen wir unsere Verpflegung aus, die natürlich mit einem Greyerzerkäse bestückt ist. Diesen haben wir tags zuvor direkt auf der Alp von Béat Piller auf dem Aussichtsberg Vounetz oberhalb von Charmey gekauft. Wir genehmigen uns noch ein kurzes erfrischendes Fussbad, bevor wir den letzten Abschnitt unserer Wanderung unter die Füsse nehmen. 
 

Kapelle statt Schokolade

Als wir den Wald am Ende der Schlucht verlassen, könnte der Kulturschock nicht grösser sein. Eben noch in einer mystischen Welt, stehen wir wieder mitten in der Zivilisation und müssen leider ein ganzes Stück der Hauptstrasse entlangwandern. Schon fast überlegen wir uns, die Tour abzubrechen und stattdessen in Broc einen Abstecher in die Schokoladenfabrik Maison Cailler zu unternehmen. Doch wir widerstehen der süssen Verlockung und sind letztlich froh darüber. Denn schon bald führt der Weg wieder über Wiesen und Felder mit Blick auf die Ebene von Les Marches, einst ein grosses, von der Saane gespeistes Sumpfgebiet, auf der einen Seite und dem Dent de Broc auf der anderen Seite. Bekannt ist die Gegend aber vor allem wegen der «Chapelle Notre-Dame des Marches», die wir nun ansteuern. Zwar nicht über die schöne Lindenallee, sondern über den Wanderweg. Die Kapelle mit ihrer gotischen Jungfrau ist ein beliebter Wallfahrtsort.
Schon bald haben wir unser Endziel vor Augen: das mittelalterliche Städtchen Gruyères. Es thront nur noch wenige Kilometer vor uns auf dem Hügel. Hier wäre wohl der richtige Moment, um noch einen kleinen orthografischen Beitrag einzuschieben. Das Städtchen, das wir gerade ansteuern, schreibt sich Gruyères. Die gesamte Region nennt sich La Gruyère, also ohne s. Und auch der berühmte, in der Schweiz meistverkaufte Käse, den wir bei unserem Picknick geschmaust haben, heisst Gruyère, also ganz korrekt «Le Gruyère AOP». Darauf legen die Greyerzer sehr viel Wert, schliesslich ist der Käse ein Kulturgut.
Das letzte Wegstück führt entlang der Saane bis zur Holzbrücke Pont qui branle («schwankende Brücke»), die aber ihrem Namen nicht wirklich gerecht wird. Jedenfalls ist es weit weniger wacklig darauf als auf der ersten Brücke unserer Wanderung. Die letzten Höhenmeter nehmen wir im Stechschritt, freuen wir uns doch, das Ziel gleich erreicht zu haben. Mit seinen gepflasterten Gassen, den hübschen Gaststätten und dem prächtigen Schloss ist Gruyères wahrhaft ein bezaubernder Zielort.
 

Silvia Schaub ist freie Journalistin und Autorin. Das Reisefieber packt sie immer wieder – manchmal in ferne Länder, oft aber auch gleich um die Ecke.

 

Praktische Informationen

 

Anreise: Die Jaunbachschlucht kann nur zwischen April und Oktober begangen werden. Vor der Anreise unbedingt beim Tourismus-Büro nachfragen.

Erreichbar ist Charmey mit dem TPF-Bus in einer knappen halben Stunde ab Bulle, die Rückfahrt ab Gruyères per Bahn via Bulle.

Wanderzeit: Von Charmey nach Gruyères 3 Stunden 15 Minuten, Aufstieg: 380 Meter, Abstieg: 520 Meter, Länge: 11 Kilometer; die Wanderung kann auch in umgekehrter Richtung gewählt werden.

Charmey: Thermalbad Les Bains de la Gruyère, www.bainsdelagruyere.ch

Broc: Maison Cailler, www.cailler.ch

Les Marches: Chapelle Notre-Dame des Marches, www.lesmarches.ch

Gruyères: Schloss, HR Giger Bar, Tibet Museum, Schaukäserei

Allgemeine Infos: www.la-gruyere.ch/greyerz, www.viasdufromage.ch

Enfin, les gorges de la Jogne (ou Jaunbachschlucht, puisque la frontière linguistique est proche) se trouvent juste devant nous. Nous sommes sur le barrage du lac de Montsalvens. Quelques instants plus tôt, nous admirions l’impressionnant mur du premier barrage-voûte à courbure horizontale et verticale d’Europe, haut de 52 mètres et long de 115. La construction de ce chefd’œuvre de l’ingénieur Heinrich Eduard Gruner s’est étendue de 1918 à 1921. Heureusement, nous n’avons pas eu besoin d’emprunter l’escalier en métal vertigineux qui longe le mur.
Notre randonnée a commencé à une température estivale au-dessus de Charmey (FR), à l’arrêt de bus de Corbettaz. Bien qu’il évoque le charme, le nom du village signifie en réalité «région de montagne abandonnée ». C’est précisément d’ici que vient le célèbre fromage de Gruyère, fabriqué depuis 1115. Rien d’étonnant à ce que la route qui mène à Gruyères ait été une voie de transport aux 17e et 18e siècles déjà: on y acheminait les énormes meules de fromage.
 

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